Von: Wolfgang Atzenhofer
Theatersommer setzt weiter auf Weltliteratur
Kurier, 5. November 2011 - Haag - 2012 kommt Kleists „Zerbrochener Krug", Nestroypreisträger Patton als Star

Präsentation im Bezirksgericht: Intendant Gregor Bloeb und sein Führungsteam planen mit Klassiker den nächsten Publikumshit.
Foto: Wolfgang Atzenhofer
Und der nächste Streich folgt sogleich. Mit Heinrich von Kleists „Der zerbrochene Krug" will der Intendant des Theatersommers Haag, Gregor Bioeb, 2012 mit dem nächsten Klassiker aus der Weltliteratur punkten. 14.700 Besucher•wurden bei den heurigen Festspielen mit Shakespeares Sommernachtstraum und niveauvollen Begleitprogrammen nach Haag gebracht. Die Auslastung lag bei 94 Prozent.
„Hier herrscht eine unglaubliche Arbeitsmoral im Team. Es wird nicht nachgedacht, sondern vorgedacht", ist der Intendant voll des Lobes. Bei der originellen Präsentation des nächstjährigen Sommertheaters im Verhandlungssaal des Bezirksgerichts Haag, bekundet Bloeb auch seine Zukunftsabsichten als Intendant. Mit Theatersommer-Geschäftsführer Gottfried Schwaiger habe er beschlossen noch zwei Jahre an der Spitze des Festivals zu bleiben, sagte der Tiroler Bühnen- und Filmstar gestern. Die jetzige Prokuristin Maria Reitzinger soll nach 2013 die Geschäftsführung übernehmen, über einen zugkräftigen Intendanten werde diskutiert, auch eine. Ausschreibung soll folgen, stellte Bloeb klar. Der Theatersommer Haag sei mittlerweile österreichweit eine bekannte Größe, meinte er weiters.
Erfreulich seien auch die zuletzt erfolgten Sponsorengespräche mit der Wirtschaft verlaufen, so Geschäftsführer Schwaiger. Alle Unterstützer sind wieder im Boot, 80 Prozent haben bereits einen Zweijahresvertrag un
terschrieben. Wenngleich 2012 die teure Reparatur der hölzernen Publikumstribüne fällig ist, könne man „gut schlafen" beschrieb Schwaider die finanzielle Situation.
Zum Künstlerischen: Mit dem heurigen Nestroypreisträger Andreas Patton als Dorfrichter Adam gelang Bloeb ein Supercoup. In der Rolle des Evchens wird in Haag erneut Franziska Hackl zu sehen sein, sie ist für den Nestroypreis nominiert. Regie wird erstmals die Tirolerin Susi Weber führen.

